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Die Schnupperlehre: Berufe hautnah erleben
In der Schnupperlehre lernst du einen Beruf live in der täglichen Praxis kennen. Du besuchst während einigen Tagen einen Betrieb und schaust jemandem in deinem Wunschberuf über die Schulter. Meist dauern Schnupperlehren zwischen 2 und 5 Tagen.
Leider werden in vielen Berufen gar keine Schnupperlehren mehr angeboten. Ziemlich sicher musst du bei mehreren Firmen anfragen, um einen Schnupperplatz zu ergattern.
Das Wichtigste zusammengefasst:
Schnuppern in der Berufswelt
Wann wird geschnuppert?
Schnupperlehren absolviert man üblicherweise während der Schulferien. Ist dies einer Firma nicht möglich, sind Schnupperlehren auch während der Schulzeit machbar. Besprich dich in diesem Fall mit deiner Klassenlehrperson.
Ein guter Zeitpunkt für Schnupperlehren ist die Zeit zwischen den Sport- und Sommerferien im zweitletzten Schuljahr.
Wichtig: Bevor du schnupperst, solltest du über deine Berufswünsche und Wunschberufe bereits gründlich Bescheid wissen.
Wer darf schnuppern?
Grundsätzlich dürfen alle Schülerinnen und Schülern ab 13 Jahren schnuppern.
Wie finde ich einen Lehrbetrieb
Stelle eine Liste von Betrieben zusammen, in denen der gewünschte Beruf praktiziert wird. Adressen und Tipps bekommst du von der Berufsberatung, im Berufsinformationszentrum (biz) sowie von deinen Lehrpersonen, Eltern, Freunden und Freundinnen oder Bekannten.
Auch Berufsverbände führen oftmals Listen mit Firmen, die Schnupperlehren anbieten.
Manchmal sind auch Telefonbücher ganz hilfreich (z. B. Gelbe Seiten).
Denk daran: Es braucht viel Geduld und meistens einige Anläufe, bis du eine Schnupperlehre im gewünschten Beruf findest. Dranbleiben!
In der Schnupperlehre - ist dieser Beruf etwas für mich?
Betrachte die Schnupperzeit als spannendes Experiment. Nutze die Gelegenheit, um möglichst viel über die Leute, ihre Arbeit und den Betrieb zu erfahren. Beobachte gut und stelle Fragen, wenn dir etwas nicht klar ist. Frage die Berufsleute zum Beispiel, warum sie den Beruf ergriffen haben und ob ihnen die Arbeit immer noch Spass macht. Packe da und dort selbst mit an, wenn sich eine Möglichkeit bietet.
Machst du eine Schnupperlehre in einem Beruf, in dem entweder noch wenig Frauen oder wenig Männer arbeiten, versuche herauszufinden, ob du dich in einer solchen Umgebung wohl fühlst. Vermisst du als Schnupperstift in einem reinen Frauenbetrieb manchmal einen Kollegen? Kannst du dir als Mädchen vorstellen, während der Ausbildungszeit fast ausschliesslich mit Männern zusammen zu arbeiten? So findest du am besten heraus, ob dieser Job auch etwas für dich wäre.
Notizen machen
Mach dir Notizen, wenn dir etwas unklar ist oder du über ein bestimmtes Thema mehr wissen möchtest. Später kannst du deine Notizen mit dem Lehrmeister oder der Lehrmeisterin, deinen Eltern, deinen Lehrpersonen oder auf der Berufsberatung besprechen – oder auch selbstständig im BIZ nachschauen.
Nah an der Lehrstelle dran
Es kann sein, dass die Firma mit dir einen Eignungstest durchführt. Damit will sie herausfinden, ob du die richtige Person für eine freie Lehrstelle wärst. Vergiss nicht, dass du mit einer Schnupperlehre eventuell sehr nahe an einer Lehrstelle dran bist. Der Eindruck, den die Firma von dir bekommt, kann für deine Zukunft sehr wichtig sein.
In der Schnupperlehre - Auswertung der Schnupperlehre
Verlange am Ende der Schnupperlehre eine Besprechung mit der Betreuungsperson. Nebst deinen persönlichen Eindrücken vom Beruf und von der Firma sind auch die Eindrücke, die man dort von dir gewonnen hat, wichtig für dich. Ein solches Gespräch kann zeigen, wie du in diesem Beruf beurteilt wirst.
Besprich deine Eindrücke (und allfällige Testergebnisse) auch mit dem Lehrmeister oder der Lehrmeisterin, den Eltern und einer Lehrperson deines Vertrauens.
Bedanke dich bei der Schnupperfirma für die Betreuung, wenn sie dir gefallen hat. Wenn du dir vorstellen kannst, dort eine Lehre zu machen, solltest du das den Lehrmeister, die Lehrmeisterin gleich wissen lassen.
Was soll ich tun, wenn es nicht klappt mit der Schnupperlehre?
Um Einblick in einen Beruf zu erhalten, gibt es neben der Schnupperlehre noch andere Möglichkeiten. Hier einige Vorschläge:
Gespräche mit Berufsleuten und Jugendlichen in der Lehre:
Vielleicht kennst du jemanden, der deinen Wunschberuf ausübt oder gerade in der Ausbildung ist. Lass ihn oder sie erzählen!
- Gerade wenn du als Mädchen einen Beruf ins Auge fasst, in dem noch nicht viele Frauen ausgebildet worden sind, ist ein Gespräch mit einer Berufsfrau sehr aufschlussreich. Das Gleiche gilt auch für Knaben, die sich für einen Beruf interessieren, in dem Männer noch selten anzutreffen sind.
- Berufsbroschüren und -videos: Es gibt zu vielen Berufen Informationsbroschüren und Filmporträts auf Video oder DVD. Das BIZ kann dir diesbezüglich vieles bieten.
- Berufskundliche Orientierungsveranstaltungen: In der Schule werden solche Veranstaltungen bekannt gemacht.
- Berufsbesichtigungen: Gewissermassen die Light-Version der Schnupperlehre – du besuchst einen Betrieb und kannst während zwei bis drei Stunden Berufsleuten bei der Arbeit zuschauen und Fragen stellen. Auch hier gilt: Wer sich vorher bereits über den Beruf informiert hat, hat mehr davon. Manche Berufsberatung organisiert Berufsbesichtigungen. Vielleicht hat die Schule solche Besichtigungen für die ganze Klasse geplant. Frag deine Lehrperson danach.
- Weitere Informationen findest du unter www.berufsberatung.ch